CSU Stadtmitte im Verband Bayerische Wirtschaft aktiv
Auf Einladung des Verbandes Bayerischer Wirtschaft besuchten der CSU-Vorsitzende Stadtmitte und Geschäftsmann Michael Alfen sowie der Vorsitzende des ASP-Kreisverbandes Robin Reusch die Aschaffenburger Schloßgespräche im Ridingersaal. Die hervorragend organisierte hybride Veranstaltung wurde vom Vorstandsmitglied der VBW-Bezirksgruppe Unterfranken Karl-Heinz Burkhardt moderiert und eröffnet. Er begrüßte zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft, unter anderem auch die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Andrea Lindholz. Der hochkarätige Gast Generalmajor von Butler, Kommandeur der 10. Panzerdivision der Bundeswehr, sprach vor einem interessierten Publikum über die aktuellen Herausforderungen und strategischen Überlegungen seiner Truppe. Sein Vortrag stand unter dem Leitmotiv „Drei Zeitenwenden“, die unser Land und seine Streitkräfte maßgeblich geprägt haben.
General von Butler begann mit einem Rückblick auf drei einschneidende Ereignisse, die sein militärisches Denken maßgeblich beeinflusst haben. Die Wiedervereinigung Deutschlands machte die Stationierung an der innerdeutschen Grenze obsolet und verlangte eine Neuausrichtung der Bundeswehr. Der 11. September 2001 und die anschließenden Einsätze in Afghanistan markierten einen Wendepunkt im globalen Kampf gegen den Terror, und schließlich der russische Angriffskrieg auf die Ukraine am 24. Februar 2022, der die sicherheitspolitische Landschaft Europas grundlegend veränderte.
Besonders betonte der General die Notwendigkeit, „mit dem Unvorhersehbaren zu rechnen und die Stärke der Bundeswehr nicht kleinzureden. Man habe eine hochprofessionelle Kernmannschaft, die jetzt durch motivierte Wehrpflichtige oder Freiwillige ergänzt werden müsse. Außerdem brauche es eine gute Einbindung der Reservisten. Die technische Ausrüstung sei noch nicht perfekt, aber auf einem guten Weg“, so v. Butler. Alle drei Zeitenwenden waren vier Wochen vorher nicht absehbar. Die Herausforderung bestehe darin, eine Struktur für mindestens 15 Jahre vorauszuplanen, obwohl die Entwicklungen in der Welt nicht vorhersehbar seien.
Die 10. Panzerdivision hat sich von einer Einsatzarmee, die auf Afghanistan spezialisiert war, hin zu einer Truppe mit verstärktem Fokus auf die Landes- und Bündnisverteidigung gewandelt. Als Teil der NATO Response Force und der VJTF (Very High Readiness Joint Task Force) stellt die Division 8.000 Soldaten – eine Brigade – für die Ostflanke der NATO in Litauen bereit.
General von Butlers Besuch bei den Aschaffenburger Schlossgesprächen bot tiefgehende Einblicke in die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Bundeswehr. Seine Ausführungen zeigten die Notwendigkeit einer flexiblen, gut vorbereiteten und international kooperierenden europäischen Armee, die bereit ist, auf die Unwägbarkeiten der Welt angemessen zu reagieren.
„Der Ortsverband Stadtmitte unterstützt unsere Bundeswehr und organisiert zusammen mit dem 2023 gegründeten Kreisverband Außen- und Sicherheitspolitik Untermain-Spessart verschiedene Veranstaltungen, bei denen sich die Aschaffenburger Bürgerinnen und Bürger informieren können und Antworten auf ihre Fragen zur aktuellen sicherheitspolitischen Lage erhalten“, so Robin Reusch.
In der regen Diskussion zum Ende der Veranstaltung ermöglichte v. Butler interessante Einsichten in die Verteidigungspolitik und äußerte sich zu einer möglichen Wehrpflicht oder einem sozialen Jahr. Ein köstliches Büffet rundete die Veranstaltung ab.