CSU unterwegs zur Waldbegehung in Alzenau

Verändertes Klima erfordert andere Baumarten

Der Arbeitskreis Umweltsicherung und Landesentwicklung der CSU, Region Untermain lud zu einer Waldbegehung des „Klimawaldes“ Stadtwald Alzenau ein.

Nach dem Sturmereignis vom August 2019 wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter fachkundiger Führung von Herrn Bernd Handlbichler, Leiter des Amtes Umwelt, Forsten und Gartenbau der Stadt Alzenau und Herrn Paul Gerlach Dipl. Forstwirt und langjähriges Vorstandsmitglied des AKU Region Untermain über die Folgeschäden des Klimawandels im Forst, die Rekultivierungsmaßnahmen und die Praxisanbauversuche mit neuen Klimaangepassten Baumarten im Alzenauer Wald umfassend informiert.

Unter den vielen Teilnehmern aus der Region konnte der Vorsitzende des AKU Herr Peter Wolf den Landtagsabgeordneten und Justizminister a.D. Winfried Bausback (Aschaffenburg), den Bürgermeister der Stadt Alzenau Herrn Stephan Noll und den ehemaligen Landtagsabgeordneten und langjährigen Vorsitzenden des Umwelt- und Landesentwicklungsausschusses im bay. Landtag Herrn Henning Kaul begrüßen.

„Neues Klima erfordert neue Bäume“ war die einführende These von Bernd Handlbichler.

„Aufforstung auch mit nicht heimischen Baumarten wie die Roteiche, Flaumeiche, Traubeneiche die Libanon Zeder oder die Baumhasel ist besonders in den trockenen und warmen Gebieten mit Sandböden wie im Alzenauer Unterwald oder im Maintal jetzt angesagt“ so Paul Gerlach.

Der Alzenauer Wald zeigt zahlreiche Varianten und Probleme der heute typischen Waldentwicklung auf. Ausführlich wurde über die Spätblühende Traubenkirche berichtet, die sich gerade im Alzenauer Unterwald aber auch im Maintal rasant ausbreitet und regelrecht alles überwuchert und somit wertvolle Baumarten verdrängt.

Ein weiteres Problem für den Wald sind die geringen Niederschläge, insbesondere die stark zurückgegangenen Schneefälle im Winter fehlen den Bäumen.

Der bay. Untermain nimmt bei der Klimaänderung den Spitzenplatz in Bayern ein.

„Deshalb müssen wir dringend neue Baumarten pflanzen die diesen Klimaveränderungen gewachsen sind“ 

so Bernd Handlbichler. Mit den bisherigen heimischen Baumarten alleine, kommen wir nicht mehr aus, wir müssen auch neue klimaresistente Baumarten finden und Praxisanbauversuche machen, z.B. mit südosteuropäischen Eichenarten. Durch den Waldumbau, werden wir in Zukunft weniger Nadelhölzer zur Verfügung haben, da diese mit dem veränderten Klima nicht mehr zurechtkommen.

Für viele Teilnehmer war es eine neue Erkenntnis, dass auf den Sandböden auch Eichen gut wachsen können.

Die Anbauversuche, die von der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) wissenschaftlich begleitet werden, laufen über viele Jahre hinweg und erst die nächste Generation wird sehen wie sich der neu gepflanzte Wald entwickelt und ob man auf die richtigen Baumarten gesetzt hat.

Die bisherigen Praxisanbauversuche zeigen insbesondere bei der Flaumeiche bisher sehr positive und vielversprechende Ergebnisse.

Herr Handlbichler und Bürgermeister Noll berichteten, dass sich nach dem Sturmschaden im Jahr 2019 der Nitratgehalt im Grundwasser beträchtlich erhöht hat. Das heißt auch, dass ein funktionierender Wald nicht nur Grundwasser bildet bzw. hält, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Reinheit und Qualität des Grundwassers beiträgt. Auch deshalb muss der zerstörte Wald wieder rasch aufgeforstet werden.

„Ein funktionierender Wald ist aktiver Trinkwasserschutz“.

Folgendes Fazit zogen die Teilnehmer aus dem was sie bei der Waldbegehung gesehen und an Informationen mitgenommen haben:

Für den Erhalt unserer Wälder muss alles Notwendige getan werden. Um den klimatischen Veränderungen Stand zu halten, müssen neue Wege bei der Auswahl der Baumarten beschritten werden.

Der Wald hat vielfältige Aufgaben, er liefert uns den wichtigen Roh- und Baustoff Holz, er bietet unserer heimischen Tierwelt einen Lebensraum, er ist für uns Menschen ein schöner Erholungsort und bietet uns für unsere Freizeitgestaltung vielfältige Möglichkeiten. Der Wald sorgt für frische und kühle Luft, ist ein großer CO² Speicher und Sauerstofferzeuger.

Der Wald hat viele Aufgaben und Funktionen, diese gilt es nachhaltig zu sichern.

Quelle: AKU